Haben Sie Probleme mit Ihrer Espressomaschine? Und Sie fragen sich, ob Sie die Reparatur der Espressomaschine selbst durchführen können?

Regelmäßige Pflege von Espressomaschinen

Wenn Sie Espressoliebhaber sind, spielt Ihre Espressomaschine eine ziemlich wichtige Rolle in Ihrem Leben. Und natürlich ist sie wichtig für Ihren morgendliche Wachmacher. Schließlich ist es kaum möglich, ohne die tägliche Dosis Koffein produktiv zu sein.

Wenn Ihre Espressomaschine plötzlich kaputt ist, kann sie das Ihren ganzen Tag ruinieren. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Reparaturen an Espressomaschinen vollständig vermeidbar bzw. ziemlich einfach zu beheben sind. Denn Reparaturen an der Espressomaschine sind in der Regel die Folge von normalem Verschleiß, der im Laufe der Zeit auftritt.

Zu langsam fließendes Wasser aus dem Duschsieb. Ein defektes Dampfrohr. Wasser, das einfach nicht heiß wird. Alle diese Probleme können leicht behoben werden, wenn Sie wissen, wie Sie eine Espressomaschine selbst richtig pflegen und reinigen können.

Alles, was Ihre Espressomaschine wirklich braucht, ist tägliche Wartung und ein wenig Zuneigung. Wenn Sie lernen, wie Sie die Lebensdauer Ihrer Maschine erhöhen können, vermeiden Sie Ausfälle von vornherein. Und Sie stellen sicher, dass Sie immer beste Espresso-Shots extrahieren können. Damit eine kaputte Espressomaschine nicht zwischen Ihnen und dem aromatischen Espressogenuss steht, erfahren Sie hier, wie Sie die häufigsten Reparaturen beheben und die Lebensdauer Ihrer Maschine erhöhen können.

Tipps zur Wartung der Espressomaschine

Tipp 1: Rückspülen.

Spülen Sie Ihre Brügruppe mittels eines Blindsiebes regelmäßig rück. Wenn Sie sich an diesen Pflegetipp halten und ihn konsequent anwenden, läuft Ihre Espressomaschine reibungslos und extrahiert aromatischen Espresso. Wenn Sie aus dieser Reparaturanleitung für die Espressomaschine nur einen Tipp abnehmen möchten, dann ist dies der wichtigste!

Wie spült man richtig zurück? Verwenden Sie einen Siebträger mit Blindsieb, einem Sieb ohne (!) Löcher. Starten Sie einen sogenannten Leerbezug. Nach jedem Gebrauch Ihrer Maschine spülen Sie mit heißem Wasser rück. Warten Sie, bis sich der Druck aufgebaut hat und beenden Sie dann den Bezug. Wiederholen Sie dieses Vorgehen einige Male, ohne den Siebträger zu entfernen. Mindestens einmal pro Woche sollten Sie mit einem Kaffeefettentferner rückspülen. Füllen Sie diesen dazu in das Blindsieb.

Auf diese Weise werden verbleibende Kaffeerückstände und das Kaffeefett in der Brühgruppe beseitigt.

Tipp 2: Verwenden Sie hochwertiges Wasser für Ihre Espressomaschine.

Wenn Sie möchten, dass Ihre Espressomaschine lange hält, verwenden Sie das passende Wasser. Was ist jedoch passendes Wasser? Kaltes, klares, sauberes Wasser mit mittlerer Mineralisierung. Leitungswasser ist in Deutschland bestens kontrolliert und hochwertig. Allerdings ist, je nach Herkunft des Wassers, der Kalkgehalt des Wassers zu hoch. Ziel ist es Wasser zu verwenden, welches um die 7Grad dH aufweist. Zu hartes Wasser kann mit der Zeit verheerende Auswirkungen auf Ihre Espressomaschine haben. Der enthaltene Kalk legt sich überall in der Maschine ab und verschlechtert immer mehr deren Funktion.

Häufig wird auch die Verwendung von stillem Mineralwasser aus dem Supermarkt empfohlen. Wenn Sie dieses Wasser verwenden wollen, ist die Mineralisation genauso wichtig. Und verwenden Sie bitte regionales Mineralwasser. Es muss nicht das teure französische sein. Häufig empfohlen wird z.B. das stille Saskia Mineralwasser von LIDL.

Einige Espressomaschinen verfügen über einen eingebauten Wasserfilter und eine Enthärtungsanlage. Wenn Ihre Maschine keinen eingebauten Filter hat, schaffen Sie sich entweder einen Permantentfilter für Espressomaschinen an oder nutzen Sie einen Filter von brita oder BWT.

Tipp 3: Halten Sie Ihre Küche und die Espressomaschinen sauber.

Wenn Ihre Küche nicht sauber und z.B. voller Krümelreste ist, könnte Ihre Espressomaschine ebenfalls leiden. Warum? Kleine Käfer, Schaben und sogar Mäuse können nach Resten in Ihrer Maschine suchen. Diese Plagegeister können zu Beschädigungen in der Maschine führen und haben im Bereich von Lebensmitteln sowieso nichts zu suchen. Sauberkeit ist auch bei der Zubereitung von Kaffee und Espresso, nicht nur in der Küche, das A&O einer langlebigen Funktion Ihrer Maschine.

Tipp 4: Informieren Sie sich.

Wenn Sie in eine Espressomaschine für Ihr Zuhause investieren wollen, lesen Sie unbedingt das Handbuch und machen Sie sich mit allen Teilen vertraut. Sie werden ein Profi darin werden wollen, wie man eine Espressomaschine bestmöglich bedient. Denn wenn Sie wissen, wie Sie Ihre Espressomaschine richtig pflegen, können Sie Ausfälle von vornherein vermeiden. Unser Lektüretipp dazu: Espressomaschinen richtig bedienen von Johanna Wechselberger.

Tipp 5: Lernen Sie Fehler selbst zu beheben.

Bevor Sie Ihre Maschine in eine Werkstatt bringen, wie z.B. zum Espressomaschinendoctor oder das Handtuch werfen und gleich ein brandneue kaufen, lernen Sie besser, wie man Fehler selbt behebt. Lesen Sie unten im Text, wie Sie die häufigsten Reparaturen an der Espressomaschine selbstständig vornehmen können. Denn die gute Nachricht ist, dass die Technik von Espressomaschinen im Grunde sehr einfach zu reparieren ist. Wenn man Schraubenzieher und Schraubschlüssel zu bedienen weiß.

Allgemeine Reparaturen an Espressomaschinen

Die Espressomaschine zieht kein Wasser:

Wenn kein Wasser durch die Espressomaschine fließt, ist möglicherweise Luft im Wassersystem. Dies passiert vor allem dann, wenn die Pumpe leer läuft und Luft zieht. Hier erklären wir, wie man diesen Fehler (bei einer Zweikreismaschine) behebt:

  1. Schalten Sie die Maschine aus und lassen Sie sie 15-30 Minuten abkühlen.
  2. Vergewissern Sie sich, dass das Sieb des Brühkopfes sauber ist und glatt nach unten zeigt. Überprüfen Sie auch den Wasserschlauch, mit dem das Wasser aus dem Tank angezogen wird, um sicherzustellen, dass keine Rückstände im Schlauch vorhanden sind.
  3. Füllen Sie den Wasserbehälter mit frischem, kaltem und gefiltertem Wasser.
  4. Stellen Sie einen Becher sowohl unter den Brühkopf als auch unter den Kopf der Dampflanze.
  5. Schalten Sie den Netzschalter ein und öffnen Sie den Hebel der Dampflanzen. Warten Sie, bis sich die Maschine langsam erwärmt. Je wärmer die Maschine wird, desto mehr Luft sollte aus der Lanze austreten.
  6. Nach zwei Minuten starten Sie eine Leerbezug und lassen die Pumpe gute zwei Minuten laufen, während Dampfhahen weiterhin geöffnet ist.
  7. Durch dieses Vorgehen sollten Sie alle Luftblasen aus dem System entfernt haben. Die Pumpe zieht wieder Wasser und die Espressoextraktion erfolgt wie gewohnt.
  8. Sollte dem nicht so sein, schalten Sie die Maschine nochmals aus und wiederholen den Vorgang.

Es tritt kein oder nur eine geringe Menge Dampf aus dem Dampfrohr aus:

Sie haben die beste Espressomaschine gekauft, können aber keine Milch mehr aufschäumen. Was ist los? Hier sind ein paar Dinge, auf die Sie achten sollten, wenn Ihr Dampfrohr nicht mehr funktioniert:

  1. Überprüfen Sie die Dampfanzeige. Stellen Sie sicher, dass er zwischen 1 und 1,7 bar liegt. Wenn es das bereits ist, dann hat Ihre Maschine ein anderes Problem. Wenn nicht, schalten Sie die Maschine einmal aus und wieder an und warten Sie, bis sich der Kesseldruck steigt.
  2. Ist Druck auf dem Kessel vorhanden, überprüfen Sie die Dampfdüse am Kopf der Dampflanze. Wenn Sie Ihre Dampflanze nach jedem Gebrauch nicht reinigen (und selbst wenn Sie es tun), ist es wahrscheinlich, dass sich alte Milchreste angesammelt haben und zu einer Verstopfung führen. Holen Sie sich ein Dampflanzen-Reinigungswerkzeug mit einer feinen Spitze oder einfach eine aufgebogene Büroklammer, um eingebrannte Milchreste aus den verstopften Löchern der Düse zu holen.
  3. Das Verhindern von Problemen mit der Dampflanze ist ziemlich einfach: Wischen Sie die Außenseite des Stabes nach JEDER Benutzung ab und drehen den Dampfhahn anschließend kurz auf, um Milchreste aus auch dem Innern des Dampfrohres zu entfernen.

Der Espresso wurde extrahiert, hat aber keine Crema.

Was ist eigentlich die Crema? Sie ist die goldbraune, leicht schaumige Schicht auf Ihrem Espresso. An ihr erkennt man, ob die Extraktion des Espresso erfolgreich war. Wenn ein Espressosho keine Crema hat, ist dies ein Zeichen dafür, dass etwas schief gelaufen ist. So stellen Sie sicher, dass Ihr Espresso eine Crema hat:

  1. Keine Espressomaschine kann einen Shot mit stabiler und dichter Crema ziehen, wenn Sie verbrannte, zu alte oder zu grob gemahlene Bohnen verwenden. Denken Sie daran, dass die besten Espressi mit einer recht feinen Mahlung gezogen werden. Achten Sie also darauf, dass Sie hochwertige, traditionell geröstete Bohnen verwenden und diese Espresso-fein mahlen. Richtwert sind beim Single Shot ca. 8 bis 10g Mehl, 25 bis 30 Sekunden Extraktionszeit und 25 bis 30ml Espresso.
  2. Wenn das Wasser zu heiß oder nicht heiß genug ist, entsteht ebenfalls keine Crema. Wenn Sie einen Espresso ohne Crema gezogen haben und bereits gute Bohnen mit Feinmahlung verwenden, überprüfen Sie die Brühtemperatur. Diese sollte idealerweise bei 92 Grad liegen. Die Temperatur kann, je nach persönlichem Geschmack, auch zwischen 88 und 95 Grad variieren. Höher oder niedriger sollte die Temperatur nie liegen.
  3. Wenn die Bohnen, der Mahlgrad und die Temperatur nicht die Ursache des Problems sind, könnte es der Druck sein. Um Druckprobleme zu testen, ziehen Sie einen einzelnen Espresso und stoppen Sie die Zeit der Extrakton. Eine perfekt funktionierende Espressomaschine sollte, wie erwähnt, zwischen 25-30 Sekunden zum Brühen benötigen. Wenn Sie weniger als 10 Sekunden oder mehr als 30 Sekunden brauchen, um einen einzelnen Espresso zu ziehen, haben Sie ein Druckproblem. Kontrollieren Sie die Schritte 1 und 2, um Fehler bei Druckproblemen zu beheben. Wenn Ihre Maschine immer noch Probleme hat, müssen Sie sie möglicherweise einen Servicepartner für Espressomaschinen aufsuchen.

Abdampfen, Flashen und anschließend Extrahieren

Das Abdampfen und ein kurzes Flashen (sehr kurzer Leerbezug) Ihrer Espressomaschine hilft, die Dampflanze und den Brühkopf zu reinigen. Diese Zubereitungsroutine kann auch dazu beitragen, dass der Kessel die richtige Temperatur erreicht und Druckprobleme vermieden werden. Wenn Sie Reparaturen an der Espressomaschine verhindern und die Lebensdauer Ihrer Maschine verlängern möchten, befolgen Sie diese Anleitung zum Abdampfen und Flashen:

  1. Füllen Sie Ihren Wasserbehälter mit kaltem, frischem, gefiltertem Wasser.
  2. Schalten Sie Ihre Maschine ein. Warten Sie aber nicht auf die Bereitschaftsanzeige, die anzeigt, dass die Maschine richtig aufgewärmt ist.
  3. Schalten Sie stattdessen den Dampfbezug ein und lassen Sie ein wenig Wasser durch die Dampflanze in eine Tasse ab. Schließen Sie nun den Dampfhahn.
  4. Drücken Sie anschließend den Hebel (bzw. den Knopf) für den Espressobezug, lassen Sie die Pumpe starten und lassen ein wenig Wasser durch den Brühkopf in eine Tasse laufen. Nun beenden Sie diesen ersten Leerbezug.
  5. Sobald die Bereitschaftsanzeige leuchtet (oder, je nach Maschine, erlischt) und Ihre Maschine heiß ist, öffnen Sie den Dampfhahn. Lassen Sie das in der Dampflanze entstandene Kondenswasser ab.
  6. Wenn die Bereitschaftsanzeige wieder leuchtet, schließen Sie den Dampfhahn.
  7. Wollen Sie Milch aufschäumen, füllen Sie einen (gekühlten) Pitcher mit Milch. Stecken Sie die Spitze des Dampfrohres in die Milch und drehen Sie den Dampfhahn auf, um die Milch zu schäumen. Schließen Sie anschließend den Dampfhahn.
  8. Wischen Sie die Dampflanze mit einem feuchten Tuch ab, um Milchreste zu entfernen.
  9. Öffnen Sie kurz noch einmal den Dampfhahn, um die in der Dampflanze enthaltene Restmilch in eine Tasse oder ein Tuch abzugeben. Schließen Sie dann den Dampfhahn.
  10. Starten Sie einen kurze Leerbezug und lassen Sie etwas Wasser in die Abtropfschale Ihrer Espressomaschine laufen.
  11. Warten Sie, bis das Bereitschaftslicht wieder aufleuchtet (und die Maschine wieder heiß ist) und füllen Sie den Siebträger mit dem Kaffeemehl. Drücken Sie das Kaffeemehl mit gleichmäßigen Druck mittels eines Espressotampers an.
  12. Spannen Sie den Siebträger am Gruppenkopf ein und ziehen Sie ihn fest nach rechts, so dass der Griff knapp hinter der Mitte, leicht nach rechts, liegt.
  13. Stellen Sie Ihre Tasse oder ein Espresso Shot Glas unter den Siebträger und drücken starten Sie den Espressobezug, wenn das Bereitschaftslicht leuchtet (bzw. erloschen ist).

Viel Spaß mit Ihrer Espressomaschine wünscht

Der Espressodoc

Dieser Beitrag wurde veröffentlich am 28.02.2019 um 18:42 und ist abgelegt in der Kategorie Ersatzteile, Espressomaschinen, Reparaturhilfen. Sie können die Reaktionen auf diesen Beitrag beobachten über den RSS 2.0 Feed. Kommentare sind momentan geschlossen, aber Sie können Trackback von Ihrer eigenen Seite.